Vertreter aller Weltreligionen treffen sich zu Zeremonie im Vatikan
Vatikanstadt, Rom – Als weltweit anerkannte, spirituelle Leitfigur traf Amma am 2. Dezember mit Papst Franziskus und weiteren Vertretern der Weltreligionen im Vatikan zusammen. Dort unterzeichnete Amma gemeinsam mit den Teilnehmern eine Erklärung gegen Menschenhandel und Sklaverei– eine in dieser Form erstmalige, interreligiöse Initiative mit globaler Tragweite.
Zu den religiösen Oberhäuptern und Würdenträgern zählten neben Amma und Papst Franziskus:
- – Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury und
geistliches Ehrenoberhaupt der anglikanischen Kirche - – der Buddhistische Lehrer Thich Nhat Hahn
(vertreten durch die ehrwürdige Bhikkhuni Thich Nu Chan Khong) - – Sheik Ahmed el-Tayeb, Mohamed Ahmed El-Tayeb, Großimam von Al-Azhar (vertreten durch Dr. Abbas Abdalla Abbas Soliman, Unterstaats-Sekretär von Al Azhar Alsharif)
- – Großajatollah Mohammad Taqi al-Modarresi
- – Großajatollah Scheich Basheer Hussain al Najafi
(vertreten durch Scheich Naziyah RazzaqJaafar, Sonderberater des Großajatollah) - – Scheich Omar Abboud
- – der hochehrwürdige Datuk Kirinde Dhammaratana Nayak Maha Thero
- – der Oberrabiner David Rosen, KSG, CBE
- – Rabbi Skorka, der Koordinator der jüdischen Gemeinschaft in Südamerika
- – Seine Heiligkeit Bartholomäus, ökumenischer Patriarch
(vertreten durch seine Eminenz, dem Metropoliten Emmanuel von Frankreich)
Die Verabschiedung der „Faith Leaders‘ Universal Declaration“ (zu deutsch: Allgemeine Erklärung der Glaubensvertreter aller Religionen) hat zum Ziel, Menschenhandel und Sklaverei bis zum Jahr 2020 aus der Welt zu schaffen.
Diese historisch einzigartige Initiative soll durch die Unterstützung und Zusammenarbeit von Gläubigen verschiedener Religionen, welche mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, umgesetzt werden.
Amma nahm in ihrer Ansprache wie folgt Stellung:
„Wir fühlen uns geehrt und sind dankbar, dass Seine Heiligkeit Papst Franziskus uns heute hier unter der Schirmherrschaft des ‘Global Freedom Network’ versammelt hat. Es stimmt mich zuversichtlich, dass sich alle Weltreligionen aus diesem Anlass zusammen tun, um sowohl spirituelle wie auch konkrete Handlungen anzuregen, welche den Schrecken von Sklaverei und Menschenhandel beenden sollen.“
Sie führte weiter aus: „Menschen aller Nationen und Religionen werden zu Opfern der verheerenden Auswirkungen von Sklaverei, und erleben extremen Missbrauch und unsagbares Leid. Egal welche Sprache sie sprechen, welcher Ethnizität sie angehören oder welche Hautfarbe sie haben – sie erfahren den gleichen physischen und psychischen Schmerz. All diese Opfer haben mit endlosem Leid und emotionaler Unterdrückung zu kämpfen. Der menschliche Intellekt hat viele Unterteilungen geschaffen: Religionen, Kasten, Sprachen und Nationen. Wir sollten versuchen, eine Brücke der allumfassenden, reinen Liebe zu bauen, um diese selbst erschaffenen Mauern zu überwinden.“
Papst Franziskus begrüßte die Anwesenden mit folgenden Worten:
„Von unserem Glauben inspiriert haben wir uns heute hier zusammen gefunden. Wir möchten eine historische Initiative mit einer konkreten Handlung begründen: Wir werden zusammen arbeiten, um die schreckliche Geißel der modernen Sklaverei in all ihren Formen auszumerzen.
Die körperliche, ökonomische, sexuelle und psychologische Ausbeutung von Männern und Frauen, Jungen und Mädchen verbindet momentan Millionen Menschen in Unmenschlichkeit und Demütigung. Jedes menschliche Wesen – ob Mann, Frau, Junge oder Mädchen – ist ein Bildnis Gottes. Gott ist Liebe und Freiheit. Diese sollte sich in zwischenmenschlichen Beziehungen frei entfalten. Auf diese Weise wird der Mensch zu einem unabhängigen Individuum, dessen Leben dem Wohlbefinden anderer gewidmet ist, und auf den Prinzipien von Gleichheit und Brüderlichkeit beruht.“
Rabbi Dr Abraham Skorka (Jüdischer Führer, Rektor des M.T. Meyer – Latein-Amerikanischen Rabbinical Seminar, Rabbi der Benei Tikva Gemeinschaft) äußerte sich folgendermaßen:
„Die heroische Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei ist ein bedeutender Teil des Pentateuch (Der fünf Bücher Moses), und die wesentliche Botschaft darin ist, dass ein freies menschliches Leben gekennzeichnet ist von Mut, und einer tiefen Bedeutsamkeit. Es ist ganz klar, dass gemäß des biblischen Konzepts das Bild von Gott verletzt wird, wenn man ein Individuum versklavt. Nur wer völlig frei ist, verleiht dem menschlichen Dasein Würde, die dann im Leben und im Angesicht Gottes erfahrbar ist.“
Der hochehrwürdige Datuk Kirinde Dhammaratana Nayak Maha Thero führte aus:
„Menschenhandel und Sklaverei sind so weit verbreitet, dass sie in unterschiedlichen Graden überall auf der Welt stattfinden. Religiöse Führer spielen eine wichtige Rolle, um mit Regierungsparteien diese negativen Vorgänge zu beenden. Ich glaube, dass wir uns in der Bemühung zusammen tun müssen, Verbrechen von Zwangsarbeit und Sklaverei nachzugehen und zu verurteilen. Wir müssen sicherstellen, dass die gleichen Menschenrechte für alle gelten, und dass jeder das Leben führen kann, das er oder sie verdient.“
Der Muslimische Würdenträger Mohamed Ahmed El-Tayeb, Großimam von Al-Azhar (vertreten durch Dr. Abbas Abdalla Abbas Soliman, Unterstaatssekretär von Al Azhar Alsharif) hielt fest:
„Der Islam hat Sklaverei unter den Menschen nie geduldet. Denn wir alle stammen vom selben Vater, Adam, und derselben Mutter, Eva, ab. Alle Formen der Sklaverei werden sowohl vom islamischen Gesetz, als auch von religiösen Institutionen und Menschenrechtsorganisationen als verwerflich bezeichnet. Behörden und Organisationen müssen zusammen arbeiten, um diese abzuschaffen und Regierungen dazu drängen, Gesetze zu verabschieden, welche den Entzug von persönlicher Freiheit verhindern.“
Seine Heiligkeit Bartholomäus, Ökumenischer Patriarch und Oberhaupt der Orthodoxen Kirche (vertreten durch seine Eminenz, dem Metropoliten Emmanuel von Frankreich), betonte:
„Wir versichern Ihnen, dass wir bereit sind, solidarisch und voller Überzeugung die modernen Formen der Sklaverei auszulöschen, welche eine Schande für Gott sind, eine Beleidigung für die Menschheit und eine Degradierung aller unschuldiger Opfer im Angesicht unseres himmlischen Schöpfers.“
Erzbischof Justin Welby meinte abschließend:
„Christen glauben daran, dass sich das vollkommene göttliche Leben in Fleisch und Blut durch Jesus Christus verkörpert hat, geboren durch den freien Willen seiner Mutter Maria. Deshalb sind wir daran gebunden, jedes menschliche Wesen als Teil des göttlichen Plans anzusehen. Unter keinen Umständen kann ein menschlicher Körper einfach zu einem Objekt des Handels und der Versklavung werden.“
Einige Beiträge in den Medien (in englischer Sprache):
The Huffington Post: Pope Francis And Other Religious Leaders Sign Declaration Against Modern Slavery
The Guardian: Pope and Welby joined by imams and rabbis for anti-slavery declaration
The Indian Express: ‚Hugging saint‘ Mata Amritanandamayi meets Pope Francis in Vatican