Oktober 2024, Amritapuri Ashram
Seit der Covid-Zeit teilen Besucher oder Bewohner im Amritapuri Ashram ihre Lebenserfahrungen und spirituellen Einsichten mit Amma und allen Anwesenden. Heute erzählte Sarani aus den USA eine humorvolle Geschichte über ihre frühen Tage der spirituellen Praxis mit ihrem Mann. Sie berichtete:
„Als ich gerade geheiratet hatte, praktizierten mein Mann und ich gemeinsam die IAM-Meditation. Einmal, während wir meditierten, musste ich laut niesen.
Sofort schrie er: ‚AHHHH!!!‘
‚Was?!‘ fragte ich.
Er sagte: ‚Nies nicht, wenn ich mein Muladhara vibrieren lasse!‘
Meinem Verständnis nach ist das Aufsteigen der Kundalini aus dem Muladhara eine mystische Erfahrung, die auf dem Weg zur Erkenntnis geschehen kann. Also hatte er zunächst keine Ahnung, dass es eine äußere Explosion war.“
Die Geschichte brachte die Versammlung zum Lachen. Amma nahm das Mikrofon und antwortete mit ihrer charakteristischen Wärme und Einsicht:
„Wenn wir die Augen schließen und meditieren, versuchen wir, den Geist in Richtung Stille zu führen. Wenn wir plötzlich ein lautes Geräusch hören, erschrecken wir natürlich. Aber durch dein Niesen wird sich die Kundalini nicht bewegen – das ist ein alberner Gedanke.“
Amma bot eine tiefere Reflexion über die Natur der Meditation und äußerer Störungen an:
„Für die Praxis der Meditation ist Stille wichtig. Wenn wir auf Bharata Yatra (Ammas Touren in Indien – Anm. d. Ü.) gehen, meditieren wir oft, während wir im Bus reisen. Manchmal halten wir am Straßenrand an und meditieren dort. Zu dieser Zeit hören wir das Geräusch von Fahrzeugen und Hupen, aber wir fühlen uns nicht gestört. Wir wissen, dass wir am Straßenrand sitzen und Fahrzeuge vorbeifahren werden, daher ist unser Geist bereits darauf vorbereitet, diese Realität zu akzeptieren. Deshalb werden wir nicht wütend oder abgelenkt, wenn wir die Geräusche hören.
Aber wenn du im Ashram lebst und meditierst und plötzlich ein Fahrzeug auf das Ashram-Gelände kommt und hupt, fühlst du dich vielleicht gestört. Jede Situation und deine innere Haltung dazu sind das, was wirklich zählt.“
Amma betonte damit die Wichtigkeit, Akzeptanz und Verständnis zu entwickeln – nicht nur gegenüber der äußeren Umgebung, sondern auch gegenüber unserer inneren Reaktion. Ihre Worte erinnerten uns daran, dass wahrer Frieden nicht in äußerer Stille liegt, sondern in der Stille des Geistes inmitten der unvermeidlichen Hindernisse des Lebens.
-Sakshi