Amma erhält den IFCNY-Award
2. Mai 2006, New York
Amma wurde vom Interfaith Center in New York der „James Parks Morton Interfaith Award“ verliehen. Das Interfaith Center New York (ICNY) verlieh Amma die Auszeichnung aufgrund ihrer herausragenden Leistungen als spirituelle Leitfigur und humanitäre Aktivistin und hob besonders die enorme Hilfsleistung ihres Ashrams während und nach der Katastrophe des Tsunami 2004 hervor. Im Rahmen der Preisverleihung hielt Amma eine Ansprache zum Thema intra-religiöses Verständnis und Zusammenarbeit.
Amma mit den anderen PreisträgernDer Interfaith-Preis wurde seit seinem Beginn 1997 an 11 Persönlichkeiten verliehen, die nach Meinung des ICNY außergewöhnliche Beiträge zur Förderung von Frieden und Harmonie zwischen den verschiedenen Religionen der Welt leisten. Zu ihnen gehören der Nobelpreisträger des Jahres 1989, Seine Heiligkeit der Dalai Lama, der Nobelpreisträger 1984, Erzbischof Desmond Tutu, der Nobelpreisträger 2003, Shirin Ebadi und der frühere U.S. Präsident Bill Clinton.
Amma mit Richard GereGemeinsam mit Amma wurden in diesem Jahr fünf weitere Persönlichkeiten geehrt: der Nobelpreisträger 2005, Dr. Mohammed Elbaradei, Generaldirektor der Internationalen Atom-Energie-Behörde; Stephen G. Breyer vom Obersten U.S. Gerichtshof (U.S.Supreme Court Justice); der angesehene amerikanische Schauspieler Richarde Gere für seine Arbeit im Vorstand von „Die Heilung des Entzweiten“ (Healing the Divide) und der Internationalen Tibet-Initiative; außerdem Imam Feisal Abdul Rauf, Imam von Masjid Al-Farah, und Daisy Khan, Leitender Direktor der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Muslime (American Society for Muslim Advancement).
Amma hält ihre DankesredeIn ihrer Rede über „Verständnis und Zusammenarbeit der Religionen“ sagte Amma: „Mitgefühl ist die globale Lösung nahezu sämtlicher gegenwärtiger Weltprobleme. Die Essenz aller Religionen bedeutet, mitfühlend mit anderen zu sein. Die religiösen Führer sollten die Bedeutsamkeit des Mitgefühls durch ihr eigenes lebendiges Vorbild verdeutlichen. Gegenwärtig mangelt es der Welt sehr an Vorbildern. Die religiösen Führer sollten diesen Mangel ausgleichen.“
Amma sagte außerdem: „Während für Mahatmas spirituelle Werte am wichtigsten sind, legen ihre Nachfolger oft mehr Wert auf Institutionen und Organisationen. Folglich sind genau die Religionen, die durch das Band der Liebe den Frieden und die Eintracht zwischen den Menschen herstellen sollten, zur Ursache von Kriegen und Konflikten geworden.“
„Wer die spirituellen Prinzipien verstehen will, kann – egal welcher Religion er angehört – das höchste Ziel erreichen, die Erkenntnis der eigenen wahren Natur. Wenn ein Glas Honig enthält, spielt die Farbe des Glases keine Rolle. Wenn es uns dagegen nicht gelingt, die spirituellen Prinzipien zu verinnerlichen, bleibt Religion auf blinden Glauben beschränkt, der uns nur hemmt.“
„Die Kraft der Religion liegt in der Spiritualität. Spiritualität ist der Kitt, der das Haus der Gesellschaft festigt. Religion zu praktizieren und ein Leben ohne Spiritualität zu führen, ist wie einen Turm zu bauen und Steine aufeinander zu schichten ohne Zement. Er wird bald in sich zusammenfallen.“
Der Preis trägt den Namen des Gründers des ICNY, Pastor James Parks Morton. Er gründete das ICNY 1997, nachdem er seinen Dienst als Dekan an der Kathedrale St. John The Divine, dem Sitz des Bistums New York, beendet hatte. Seitdem ist er Präsident des ICNY.